Ich habe keine Zeit! Die Suche nach Balance in der Familie

Einen interessanten und sehr informativen Vortrag boten der Elternbeirat und die Lehrerschaft der Volksschule Arnschwang am Donnerstag in der Schulaula an. Frau Dipl.Soz. Stephanie Hilpoltsheimer von der Katholischen Elternschaft aus Regensburg referierte vor zahlreichen Eltern.

Haushalt, Terminplanung, Organisation, Hausaufgabenbetreuung, Taxidienste, Säuglings- und Krankenpflege, Berufstätigkeit, Einkauf, ehrenamtliches Engagement, Festorganisation, usw. Die Aufgabenbereiche im täglichen Familienmanagement reichen von den konkreten organisatorischen Aufgaben über Verwaltungsarbeit bis hin zu sehr sensiblen und oft „unsichtbaren“ Aufgaben, wie Erziehungs- und Beziehungsarbeit. Jedes Familienmitglied hat zudem noch eine Vielzahl unterschiedliche Erwartungen und Bedürfnisse, die es zu berücksichtigen gibt. Das „Unternehmen Familie“ hat viele Aufgaben zu bewältigen und viele Veränderungen zu meistern. Familienzuwachs, Krankenpflege, Schuleintritt, Schulwechsel, Pubertät, Wiedereinstieg in den Beruf, usw. fordern die Familie heraus, nach Möglichkeiten zu suchen, um das Zusammenleben und Miteinander immer wieder in ein neues Gleichgewicht zu bringen und passend umzugestalten.

In diesem umfangreichen Alltagsaufgaben eine gute Balance finden bedeutet, eine Vielfalt an Anforderungen täglich unter einen Hut zu bringen. Organisationstalent, Flexibilität, Kommunikationsfähigkeit und Belastbarkeit sind dazu in hohem Maße gefordert. Es bedarf einer guten Planung, Zeitmanagement, damit der Tag und die Woche nicht im vollkommenen Chaos endet, sich Termine nicht überschneiden, die wichtigsten Vorbereitungen getroffen und Fahrdienste organisiert sind. Nicht zu unterschätzen ist auch das Personalmanagement. Familienmitglieder müssen motiviert werden, Teamarbeit soll gelingen, Frust muss aufgefangen und Probleme gelöst, Zuständigkeiten und Verantwortung geklärt und delegiert werden.

Bei der Fülle der Aufgaben ist es unmöglich alles befriedigend oder perfekt erfüllen zu können. Oft sind die Ansprüche, die an die eigene Person gestellt werden viel zu hoch.

Bevor Unzufriedenheit, Erschöpfung und Stress überhand nehmen, ist es wichtig die Notbremse zu ziehen. Ein Blick auf die eigene Familien- und Alltagssituation aus einer anderen Perspektive, ermöglicht einen Neuanfang. Wenn darüber hinaus noch gut in den Blick genommen wird, was für einen persönlich und für die eigene Familie im Leben wirklich von Bedeutung ist, können Ziele leichter verfolgt und Unwichtiges von Wichtigem besser unterschieden werden.

Dabei ist es wichtig den ersten vor den zweiten Schritt zu tun und nicht umgekehrt; und das Schrittmaß und -tempo müssen der ganz persönlichen Familiensituation und den individuellen Möglichkeiten angepasst werden. Dann ist es möglich, neue Prioritäten zu setzen, Stress zu verringern, eigene „Auftankstellen“ zu organisieren und die Alltagssituation zufriedenstellend zu verändern.
Und Zufriedenheit ist eine der größten Kraftquellen.

Elternbeiratsvorsitzender Martin Stoiber und Schulleiter Hubert Lauerer bedankten sich bei Frau Hilpoltsteiner für den informativen Vortrag mit einem Präsent.